Nach einer letzten Nacht in Argelès sur Mer machen wir uns
auf der kleinen Küstenstraße auf nach Spanien.
Markt in Argelès sur Mer |
Bus in der Bottle |
ganz links da liegt schon Spanien |
Den Tipp von Massimo von den Catalanischen
VW-Freunden, unbedingt die Küste lang zu fahren und Llanca, Cap de Creus und
Roses zu besuchen, wollen wir in die Tat umsetzen und auf diesem Weg dann unser
erstes Etappenziel Figueres ansteuern.
Passhöhe mit Grenzstation bei Cebere |
Über den kleinen Grenzpunkt bei Cebere gelangen wir dann
nach Spanien.
Die Straße ist sehr, sehr kurvig und in einem alten Bus ohne
Servolenkung anstrengend zu fahren. Aber die Aussicht lohnt sich wirklich.
Am Spätnachmittag sind wir dann in Figueres, der ersten
größeren Stadt in Katalonien.
Hier haben wir dann wieder wie in jedem Land erst einmal die
erste größere Herausforderung in unserem gar nicht vereinten Europa zu
bewältigen: eine funktionirende SIM-Karte für unser „mobile WIFI“. Aktuell soll
Vodafon das beste Angebot mit 2GB/Monat haben. Wir suchen also den Vodafon-Shop.
Einige Kunden sind vor uns, es dauert ! Um dann zu hören, dass es das Angebot,
das auch im gültigen Septemberkatalog offeriert wird, nicht gibt. Sie hätten
keine SIM-Karten mehr, wüssten auch nicht, wann die wieder rein kommen.Alternativ-Tipps
konnte uns die Dame auch nicht geben.
Also doch etwas, was Europa eint: die Service-Wüste, die wir
ja auch aus Deutschland schon kennen ? .-)
Ich frage mich dann auf der Straße bei Jugendlichen nach dem
Phonehouse-Shop durch.
Dort haben wir Glück: Die sehr kompetente Dame dort kann uns
von Vodafon einen Tarif anbieten mit 1,5 GB/Monat (reicht uns) und das Ganze auch noch 40 EUR billiger !!!!
Sie richtet mir alles ein und schaltet auch die Karte frei. Danke
an Laura. Super Job!
Wer die Daten braucht:
Die Karte heisst: SIM only Smart, kostet nur 10 EUR,
die man auch vertelefonieren kann
und dazu bucht man dann die Flatrate je nach Bedarf.
Zum Einstellen:
Name VODAFON ES (Leerzeichen
dazwischen und Großbuchstaben)
APN; airtelwap.es
Username: wap@wap
Passwort: wap125
Tipe: default
Nach einem kleinen Bummel suchen wir uns dann einen
Schlafplatz.
Die nächste Europahürde (Thema Gasflasche) ist dann nicht
mehr so einfach zu nehmen.
Aber dazu später mehr. Es gibt ja keine Probleme, sondern
nur Herausforderungen.
Von Figueres aus fahren wir dann nach Girona weiter.
Parken kann man hier sehr bequem am Busbahnhof. Von dort kommt
man über eine Fußgängerbrücke direkt in die Altstadt. Der historische Stadtkern
ist sehenswert und das
Jüdische Viertel aus Mittelalter ist nahezu vollständig
erhalten.
Kathedrale Santa Maria |
Das Jüdische Vierte, genannt "Call |
das besterhltenste Viertel in Europa (12. Jahrhundert) |
im Jüdischen Museum |
Abends fahren wir dann noch ans Meer nach Sant Feliu de
Guixois. Hier gibt es eine schöne Badebucht, ein paar reizvolle Wanderwege und
einen kostenlosen Wohnmobilstellplatzvom Touristenbüro mit Ver- und Entsorgung.
Bis Freitag wollen
wir hier bleiben und dann zum VW-Treffen nach Tossa de Mar fahren.
Außerdem wollen wir uns um das Thema Gas kümmern. Aus Deutschland
haben wir
nur eine Flasche mitgebracht. Man lernt ja aus Erfahrung
(siehe Italien).
Leider ist es in Spanien noch komplizierter. Adapter nutzen
hier wenig. Und die für die Flaschen passenden Aufsätze mit integriertem
Druckminderer sind alle für Schlauchanschlüsse.
Die Idee, den deutschen Schlauch halt einfach
durchzuschneiden, bringt uns leider auch nicht weiter: der deutsche Schlauch
hat einen Innendurchmesser von 6 mm, der spanische misst 9 mm. Erste Hilfe
bekomme ich in einer kleinen Bootsmotoren-Werkstatt. Die haben
ein Verbindungsstück, das für die Schläuche passt. Die Gasflasche
besorgen wir im Tausch.
Der Tipp von einem belgischen Camper ist Gold wert: Die
Antik- und Trödelläden bieten leere Gasflaschen an, die man dann ohne großen
Aufwand beim Kauf einer vollen Flasche eintauschen kann. Leere Flaschen gibt es
auch öfter auf dem Markt bei einem Trödler zu kaufen. Den Flaschenanschluss
sollte man aber aus Sicherheitsgründen immer neu kaufen!
Auf jeden Fall sollte man sich aus Deutschland einen
Schlauch und ein Reduzierstück 9 auf 6 mm mitbringen. Dass es noch eine bessere,
sicherere und elegantere Lösung gibt, haben wir dann von einem Saarbrücker Camper
erfahren: im Profibereich gibt es auch
Flaschenaufsätze mit Schraubanschluß für einen Druckminderer. Das Teil nennt sich:
„Regulador presiòn graduable, per Salida 0 – 3 bar”. Daran lässt
sich der deutsche Anschluß direkt anschrauben. Sicherheitshalber haben wir noch
eine schwarze Gummidichtung drauf gesetzt. Das Teil gibt es nicht im Campingladen
und auch nicht in den Baumärkten.
Fragt nach einem Geschäft für
Installateurbedarf –
Shop per „Materials Fontacheria i Sanitaris“.
Die haben das Ding da. Kostet rund 12 EUR.
Ich versteh‘ es nur nicht, dass nach 57 Jahren EU (1956 in
Rom als EWG gegründet)
immer noch keine einheitliche Steckdose und keine
einheitlichen Gasanschlüsse und Gasflaschen existieren. Sich darüber Gedanken
zu machen, dafür haben wohl unsere Europaabgeordneten keine Zeit? Die sind da wohl
mehr mit der Einrichtung von Auto-Verbotszonen und dem Verbot von
Kinderspielzeug beschäftigt :-) .
Nix von wegen „Freie Fahrt für freie Bürger!“ Ich finde, das
ist wirklich traurig.
Und jetzt ist sogar Kroatien in der EU, aber das
Übernachtungsverbot aus den Tagen des Kommunismus ist trotzdem nicht
aufgehoben. Eigentlich m.E. ein Unding!
So etwas gehört abgeschaft und als Grundbedingung in die Aufnahmeverhandlungen.
In Sant Feliu de Guixois verbringen wir die Zeit mit Baden
und Bummeln.
Interessant ist die alte Hafenstadt und ihre Historie. Schon
im Mittelalter hat man hier
große Segelschiffe am Strand des Natrurhafens auf Kiel
gelegt.
Die Unterkunft für die Schiffbrüchigen |
Recht früh gab es hier auch schon ein Zuflucht für schiffsbrüchige
Seeleute. Und im Museum am Hafen steht noch eine alte Schmalspurlok von Krauß-Maffei,
die vor über 100 Jahren die Bahnstrecke über Tossa de Mar bis nach Blanes
befuhr.
Leider wurde ein Großteil der Altstadt im Bürgerkrieg ( 1937 bis 1939)
durch einen Bombenangriff zerstört. Aber einige alte Ecken sind noch erhalten.
das alte Casino |