Von Pitigliano aus ist es nicht mehr weit bis zum „Lago die
Bolsena“.
Die Strecke geht durch die Monti Vosini und ist mal wieder
recht kurvig.
Am See ist noch nichts los. Alles ist ruhig. Die
Campingplätze und die Bars und Restaurants am Seeufer sind noch zu. So fahren
wir gleich weiter zum Ziel unseres Tagesausflugs.
Die alte Etruskerstadt Orvieto steht auf dem Programm: in
den Tuffstein gebaut erhebt sie sich imposant über das Tal der Paglia..
An der höchsten Stelle
der Stadt steht der gotische Dom von 1290. Die Fassade schmücken goldene
Mosaike,
In der Kirche selbst hat Luca Signorelli 1499 das Jüngste Gericht
gemalt. Im Mittelalter residierten in Orvieto zeitweise die aus Rom
vertriebenen Päpste.
in den Gassen von Orvieto |
Blick ins Tal |
Nach einem langen und anstrengenden Fußmarsch durch die
Stadt fahren wir zurück nach Bolsena und übernachten dort.
Lago di Bolsena |
Burg von Bolsena |
Der Bolsena-See mit den beiden Inseln |
Weiter geht es am nächsten Tag dann nach Viterbo. Wir sind
gespannt auf die Thermen,
von denen uns das italienischePaar in Venturina erzählt
hatte.
Wasserrinne |
natürliche Badebecken |
Das Wasser fließt von einer heißen Quelle über eine Rinne und kühlt so auch ab |
Die Suche wurde fast zu einer
Erkundungsexpedition ins „Terra incognita“. Genaue Adressen haben wir im Internet nicht gefunden, nur grobe
Beschreibungen.Manchmal zweifelt man, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Unbefestigte Wege mit Schlaglöchern und Riesenpfützen (noch schlimmer als teilweise im Sauerland :-) ).
auf dem richtigen Weg |
Offroad :-) |
Nach langem Suchen entdecken wir an einer Stelle mitten in der
Landschaft mehrere Wohnmobile.
Die Quellen in Viterbo
sind hier sehr heiß (über 60 Grad) und um das Wasser abzukühlen, lässt
man es erst durch kleine Rinnen fließen. Alles ist ursprünglich und natürlich
auch sehr einfach.
Wir genießen es, wie schon die Etrusker und die Römer vor
2000 Jahren (!) kostenlos stundenlang im warmen Mineralwasser zu baden und das
nur ein paar Schritte vom Bus entfernt.
Wir lernen dabei sehr nette Italiener, Schweizer und
Deutsche kennen, die zum Teil seit Jahren immer wieder mal für ein paar Tage diese kostenlosen Geschenke
der Natur nutzen.
Die Therme, die uns am Besten gefallen hat, haben wir
natürlich länger genutzt und sind der ehemaligen Besitzerin des Geländes sehr
dankbar. Sie hatte hier die Badebecken herrichten lassen und in ihrem Testament
verfügt, dass die Anlage der Allgemeinheit zur Verfügung stehen solle. Gut, wie
lange dies so der Fall sein wird, das steht in den Sternen. Der Verein, der
sich früher um die Anlage gekümmert hatte, ist aufgelöst und die Becken werden
sicher eines Tages verfallen. Die paar Leute, die sich noch etwas kümmern sind
halt zu wenige.
Am Sonntag besuchen wir dann Bomarzo und den „Parco die
Mostri“, den „“Park der Ungeheuer“.
ganz legal in der grünen Blumenwiese ( dies ist ein Parkplatz!) |
der etruskische Tempel |
Am Abend fahren wir dann nach Montefiascone, ein Tipp von
Marianne und Rainer, die wir beim Baden an der Therme kennen gelernt haben.
In Montefiascone unterhält die Landwirtschaftliche Genossenschaft neben Ihrem Laden einen großen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung und kostenlosem Strom. Der Platz darf von allen Campern für 24 h gratis genutzt werden.
Es versteht sich für viele Gäste ganz von selbst, dann auch
etwas im Laden einzukaufen. Zum Beispiel Wein aus der Region oder Olivenöl oder
Honig oder Nougatcreme …