Von Spoleto ist es nur noch ein kurzes Stück Weg bis nach
Civitanova und der Adria.
Die Sonne lacht, und so verbringen wir die beiden schönen
Tage am Strand.
Wir treffen hier auch mal wieder einen Artgenossen.
Am 3. Tag dann leider wieder Wolken.
Also gibt es am nächsten
Reisetag wieder mal „Kultur und Bildung“:
Etwas landeinwärts liegt auf einer Anhöhe das Städtchen
Loreto.
Ein Wallfahrtsort, den mehr als 1 Millionen Pilger jedes Jahr besuchen.
Basilika (Eingang) |
Hier steht das Haus der Heiligen Familie. Maria soll dort durch den Engel die
Verkündigung gehört haben und Jesus und seine Familie sollen hier nach der
Rückkehr aus Ägypten gewohnt haben.
Wer wird stutzig? Genau! Lebte die Familie nicht in Nazareth
/ Israel ? Nun: das ist richtig. Aber der Sage nach haben Engel das Haus aus
Nazareth nach den Kreuzzügen im Mittelalter weggetragen, damit es nicht in die
Hand der Sarazenen falle.
Da ich wusste, dass viele Dinge gerade auch im Mittelalter
aus dem „Heiligen Land“ nach Europa gelangten, hatte ich vermutet, dass schon
so ein Stückchen Wahrheit in dieser Sage schlummert und vielleicht Kreuzfahrer
ein paar Steine von dem Haus mitgebracht haben und
später eine Art Wallfahrtsstätte mit Verwendung dieser paar
Steine gebaut wurde.
Nun, es kommt noch besser:
Dass das Haus, von dem 3 Mauern in Loreto erhalten sind,
nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen tatsächlich einmal in Nazareth
gestanden hat!
(Prüfung – Materialvergleich etc.)
Nach Loreto brachte es eine Familie „Angelo“ (Engel). Nicht
duch die Luft, sondern per Schiff.
(Davor soll das Haus noch eine Zwischenstation in Kroatien gemacht haben).
Die Marmorverkleidung des Heiligen Huses |
über dem Heiligen Haus die prunkvolle Kuppel der Kirche |
Verständlicher Weise darf man Innen keine Fotos machen, um
die Pilger nicht zu stören. Auf dem Prospekt kann man aber die alten
Seitenwände gut erkennen.
Von außen wurde das heilige Haus (Santa Casa di
Loreto )
in der Renaissance sehr aufwendig mit Marmor verkleidet.
Es ist schon ein ergreifendes Gefühl, hier unmittelbar der
christlichen Urkirche zu begegnen.
Rükseite der Basilika mit der gewaltigen Kuppel |
Wir hatten seit Jahren keinen Straßenmaler mehr gesehen! |
Das Andenkengeschäft blüht |
ein ausgedienter Flieger der "Tre Colores" steht am Hang von Loreto - den "Sound of Freedom" hört man hier öfter |
Am Abend fahren wir dann weiter nach Ancona … .
Anmerkung zum "Sound of Freedom":
im Sauerland war er leider selten zu hören, in Süddeutschland hört man ihn zum Glück noch öfter. Ganz ehrlich. ich hatte ihn auch ein Bißchen vermisst. Und in Italien in der Nähe von Grosseto, dem großen Luftwaffenstandort hört man ihn natürlich täglich. Er brachte uns jetzt in Europa über 60 Jahre Frieden. Für mich ist der Sound das gefühlsvollste positive laute Geräusch, das ich kenne.
Vielleicht sollten daran mal die Leute in Deutschland denken, die sich über das Aufstellen eines alten Flugzeugwracks so mokieren ( siehe Bericht Stuttgarter Zeitung: Artikel )
In Memoriam den vielen Bundeswehr- und NATO-Soldaten, die für diese unsere Freiheit - auch die Freiheit der "anders denkenden" - ihr Leben gelassen haben.