Donnerstag, 19. Juni 2014

Donaureise Teil 26 von Sinaia nach Galati




Von Sinaia fuhren wir weiter auf der Nationalstrasse 1 durch die Karpaten nach Ploiesti. Noch vor der„Erdölstadt“ stießen wir bereits auf die ersten Förderanlagen. 
Erdöl-Förderung bei Ploiesti

Erdöl-Förderung bei Ploiesti
Bereits 1855 wurde hier die erste Raffinerie gegründet. Für den Österreicher Hitler war die Stadt mit den Ölfeldern und Raffinerien die wichtigste Rohstoffquelle für den Weltkrieg. Daher wurde die Stadt auch öfter von den Amerikanern und Briten in Luftangriffen bombadiert und viel zerstört. 9000 Häuser wurden zerbombt. Die Zivilbevölkerung hatte sehr unter dem Krieg zu leiden.
Ploiesti: Markthalle

Ploiesti
Die Stadt ist sehr modern wieder aufgebaut und von den monumtalen Bauten der Kommunismus-Zeit geprägt.
Ploiesti : Parkplatz mitten in der Großstadt :-)
Weiter ging es für uns auf der N 28 nach Buzau. Bekannt ist die Region für seinen Wein und durch die Schlammvulkane, die man im Naturpark bei Berca, rund 25 km nördlich der Kreishauptstadt findet.
Naturpark bei Berca - auf dem Weg zu den Schlammvulkanen
Die kleinen Vulkane sind „Kaltvulkane“, die dadurch entstanden sind, dass Gase aus 3000 m Tiefe aufsteigen und Schlamm und Geröll mit nach oben an die Erdoberfläche bringen.
Schlammvulkane bei Berca
Schlammvulkane bei Berca

Schlammvulkane bei Berca
Leider fing es bei unserem Besuch der Vulkane an zu regnen. Und was wir nicht bedacht haben: die bis dahin trockenen Hänge und Wege zu den Vulkanen verwandelten sich in minutenschnelle in glitschige Rutschbahnen. Zum Glück gab es am Parkausgang eine Waschmöglichkeit.
Schlammvulkane bei Berca
Auf dem Weg zu den Vulkanen entdeckten wir mehrere Hängebrücken, die im Alltag genutzt werden und auch typische Brunnenanlage, die noch für das Vieh benutzt werden.

 
Walachei: Naturpark bei Berca

Walachei: Naturpark bei Berca - nicht für den Funsport gebaut!

Dorfbrunnen bei Berca in der Walachei

Viehbrunnen bei Berca in der Walachei
Auch Buzau ist sehr von den kommunistischen Plattenbauten, die wir von Ostberlin her kennen, geprägt. Aber es gibt dort ein sehr schönes Rathaus mit orientalischen Ornamenten.

 
Buzau: Rathaus

Buzau: Rathaus

Buzau - leider stören in Osteuropa oft die Stromleitungen beim Fotografieren

Die Straße führt dann weiter durch die Walachei nach Braila
Braila: "Willkommensgruss"
 Und hier gelangen wir wieder zurück zur Donau!
Braila: wieder an der Donau
Braila: Brunnen an der Donau
In Braila gibt es noch eine intakte Altstadt, die den Krieg und die kommunistische Abrisszeit überstanden hat. Leider sind aber inzwischen viele Häuser marode und müßten grundsaniert werden. Einige schöne und gelungene Renovierungen sind aber auch schon zu sehen.
Auch kleinere Werke, wie z.B. die Uhr im Stadtpark am Theater. 

Braila: Altstadt

Braila: Theater

Braila: frisch renoviert

Braila: Kirche im Stadtpark

Braila: ein Projekt für Hornbach ? :-)

Braila: schön renoviert - leider ein nicht ganz passendes Werbeschild
Braila: Uhr im Stadtpark

Braila: Kathedrale
Braila hat ausserdem einen der wenigen Campingplätze in der Region.
Es ist ein einfacher Platz, hat aber WC, warme Dusche und Stromanschluß und kostet
auch nur akzeptable 30 Lei, also rund 7 Euro.
Braila: Lacut Sarat (Salzsee)
Der Platz liegt am Lacu Sarat (Salzsee) und ist wegen fehlender Hinweisschilder nur dann leicht zu finden, wenn man genau 1,5 km südlich nach dem Einkaufszentrum mit Carrefour und C&A gleich nach der Petro-Tankstelle links abbiegt. 
Braila: campingplatz am Lacu Sarat (Salzsee)

Das Tor ist meist zu, man erkennt den Platz an den kleinen bunten 2-Bett-Häuschen. Die Anmeldung ist im Hotel schräg gegenüber vom Platz.

Da am Abend das deutsche Eröffnungsspiel gegen Portugal läuft, stelle ich in „unserem Wohnzimmer“ den speziellen VW-Bus-Breitwand-Bildschirm auf :-) .
WM 2014: Deutschland gegen Portugal
Am nächsten Tag fahren wir dann nach Galati, dem wichtigen Donauhafen. 
Donauhafen Galati

Galati: Fernsehturm mit Drehrestaurant
Zu sehen gibt es in der Großstadt mit 290000 Einwohner und einem großen Eisenwerk aus touristischer Sicht nicht so viel  (viele, viele Plattenbauten). Ein Touristikbüro sucht man noch vergebens. Im Rathaus gibt es aber eine Stabsstelle, die für die Zukunft plant. Meiner Anregung, doch ein paar Stellplätze auszuweisen, was sicher viele interessiert, die von hier mit der Fähre in das Deltagebiet übersetzen wollen, lauschte man sehr interessiert.
Galati: römische Wölfin mit Romulus und Remus (dieses Denkmal sieht man oft in Rumänien beim Rathaus)
Bei den Damen und Herren im Rathaus war ich, um mich nach der Fähre zu erkundigen und um nach einer Nahverkehrsverbindung nach Moldavien zu fragen.
Nachdem wir ja die ursprüngliche Planung der Reise ( Besuch von Odessa, vielleicht auch der Krim) und Rückreise durch Moldavien und Ukraine) geändert hatten, wollten wir vielleicht nur aus „sportlichen Gründen“ zumindest Moldavien „Guten Tag“ sagen. Leider gibt es weder eine Bus noch eine Zugverbindung im grenznahen Bereich. Und da sich der nicht geringe Aufwand der Ein- und Ausreise mit unserem VW-Bus für einen Tag nicht rechnet, fuhren wir dann zum Fähranleger und setzten für 23 Lei (rund 5,50 Euro) über ins Donaudelta.
Die Fährfahrt ist ein Erlebnis und gehört m.E. zum Besuch des Deltas einfach dazu.

Donaufähre Galati

Donaufähre Galati

Donaufähre Galati